Marlon Wobst

 

Wiesbaden, 1980

lebt und arbeitet in Berlin

 

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Marlon Wobst hat eine Serie von vier, sechsfarbigen Lithografien kreiert, die seine malerische Sprache mit großer Sensibilität darstellen und die sinnliche Atmosphäre seiner Ölbilder widerspiegeln.

 

Auf den Fingern der vier Hände sind wie tatowierte Buchstaben Abkürzungen dargestellt, die mit dem heutigen Alltag und mit Social Media unverwechselbar sind: „OMFG‟, „ROFL‟, „LMAO‟ und „TGIF‟.

 

TGIF, OMFG, LMAO, ROFL

Diese Abkürzungen sind meiner Meinung nach die heimlichen Glaubenssätze unserer Gesellschaft. Deswegen kommt es mir nur logisch vor, sie mir in den Lithographien wie Reverend Harry Powell aus ‚The Night Of The Hunter‘ auf die Knöchel meiner Hand zu tätowieren. Während Powell noch den klassischen Love - und - Hate - Gegensatz als Sinnbild für den ewigen Kampf des Guten gegen das Böse wählte, zählen heute schlagfertige Antworten und Reaktionen auf alles mich Umgebende. Man lebt voll im Jetzt, vergisst das Jenseits, Unendlichkeit gibt es nicht. Thank God It’s Friday ist zum Leitwort einer ganzen gelangweilt - arbeitenden Generation geworden.

Als klassischer Maler habe ich versucht, so viel wie möglich Leuchtkraft aus den wenigen, stark kontrastierenden Farben zu holen. In meiner Arbeit verarbeite ich allgemein alles, was mir in meiner Zeit und in meinem Umfeld relevant vorkommt. Inhaltlich lege ich großen Wert auf Einfachheit. Zu komplexe oder prätentiöse Geschichten lenken schlicht von der Malerei ab, oder vom Druck in diesem Fall. Es gibt immer wieder Fälle von Wiederholungen in meinen Arbeiten, sodass ein Motiv auch in verschiedenen Bildern auftauchen kann, teilweise ganze Bilder sich in anderen wiederfinden.

Die vier fast gleichen Hände in diesen Lithographien bauen auf mehreren Zeichnungen sowie Ölbildern auf, die sich auf andere Art mit dem ‘Auf-Den-Knöcheln-Tätowiert-Sein’ sowie der Erscheinung von armlosen Händen auseinandersetzen.

 

 

- Marlon Wobst